Cabrio fahren: Tipps und Tricks für das perfekte Erlebnis

Endlich wieder Cabrio fahren! Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres wecken in dir den Wunsch, spontan mit offenem Verdeck loszufahren? Verständlich. Auf der ersten Spritztour merkst du dann aber, dass etwas nicht stimmt? Um dieses Worst-Case-Szenario zu vermeiden, solltest du dein Cabrio besser frühzeitig aus dem Winterschlaf holen und fit für die erste Ausfahrt machen. Wenn die Temperaturen langsam in den zweistelligen Bereich klettern, ist ein guter Zeitpunkt für die nötigen Vorab-Checks. Falls du dich nicht selbst darum kümmern kannst oder möchtest: Viele Werkstätten bieten einen Frühlingscheck als Service zum günstigen Pauschalpreis an. Wichtig: Rechtzeitig um einen Termin kümmern! Das erspart dir Stress und Ärger. Auch interessant: Das A und O der Autowartung – Diese Wartungsintervalle sollten Autobesitzer einhalten

Cabrio-Checkliste für den Frühling

Die meisten Cabrios fallen im Herbst in den Winterschlaf und werden erst im nächsten Frühjahr wieder bewegt. Bevor du also ein erstes Mal wieder einsteigst, sind einige Checks am Fahrzeug unerlässlich. Wir haben die wichtigsten Tipps für ungetrübtes Fahrvergnügen nach der Winterpause zusammengestellt – und verraten, worauf beim ersten Check des Jahres besonders zu achten ist. Schließlich möchtest du ja auch ein sicheres Cabrio fahren.

• Batterie: Selbst im Stand ziehen einige Komponenten Strom – zum Beispiel die Alarmanlage. Deshalb lohnt es sich, die Batterie zum Saisonstart mit einem Ladegerät am 230-Volt-Netz nachzuladen.
  
  

• Bremsen: Während der Winterpause haben sich unter Umständen Staub und Rost auf den Bremsen abgelagert. Um diese Ablagerungen wieder zu beseitigen, solltest du zu Beginn deiner ersten Fahrt mit dem Cabrio mehrmals „anbremsen“ und stärker in die Eisen steigen als sonst.
  
  

• Motor: Beim Blick unter die Motorhaube solltest du Kabel und Schläuche auf Marderbisse checken, da es sich die Tiere selbst in abgeschlossenen Garagen gemütlich machen können. Beim Check des Motorraums kannst du außerdem gleich den Ölstand prüfen und gegebenenfalls Öl nachfüllen.
  
  

• Reifen: Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter Profiltiefe bei Sommerreifen – besser sind drei Millimeter. Achte unbedingt auf Ausbeulungen und Risse an der Reifenflanke. Auch der richtige Luftdruck ist wichtig – der steht in der Regel im Tankdeckel.
  
  

• Scheibenwischer: Für gute Sicht sind korrekt eingestellte Scheibenwischer wichtig. Tausche deswegen poröse Wischerblätter vor deiner ersten Fahrt mit dem Cabrio aus! Apropos: Scheibenwischwasser richtig nachfüllen – so geht’s
  
  

• Verdeck: Prüfe, ob sich die Dachkonstruktion korrekt auseinander- und zusammenfaltet. Undichte Stellen eines Stoffverdecks sollten geflickt werden.
  
  

• Saisonkennzeichen und HU-Termin überprüfen: Mit einem Saisonkennzeichen bezahlst du Steuern und Kfz-Versicherung nur für die eingetragenen Monate. Heißt aber auch: Du darfst niemals außerhalb dieses Zeitraums – meist April bis Oktober – auf die Straße. Überprüfe außerdem den Termin für die nächste fällige Hauptuntersuchung (HU).
  
  

• Reinigung: Welche Mittel für dein Fahrzeug – vor allem für das Verdeck – ideal sind, kann von Modell zu Modell unterschiedlich sein. Hier ist ein Blick in die Bedienungsanleitung hilfreich.

Du fährst ein Cabrio nicht nur, um von A nach B zu kommen, Cabriofahren ist ein Lebensgefühl. Aber einfach losfahren und spontan zum Beispiel die schönsten Roadtrips Norddeutschlands genießen – ganz so einfach ist es nicht. Schließlich gelten für eine Spritztour im Cabrio ganz besondere Grundregeln.

• Sonnenschutz: Ein Ausflug mit dem Cabrio macht bei Sonnenschein natürlich besonders viel Spaß, hat aber auch seine Tücken. Denn: Der Fahrtwind kühlt zwar angenehm, schützt aber nicht vor Sonnenbrand. Sonnenbrille, Sonnencreme und eine Kopfbedeckung sind daher Pflicht. Bei Frauen empfiehlt sich ein Kopftuch, Männer sollten einen Hut oder eine Kappe wählen, die fest sitzt und nicht sofort wegfliegt. Wichtig: Bist du mit deinem Hund unterwegs, solltest du besonders auf Hitze- und Sonnenschutz achten.
  
  

• Fahrtwind: An heißen Sommertagen ist eine Brise immer willkommen, im Frühjahr und Herbst kann es aber vor allem morgens und abends rasch kühl werden. Für diese Fälle lohnt es sich, ein Halstuch oder einen Schal im Handschuhfach zu deponieren.
  
  

• Geschwindigkeit: Natürlich darfst du mit deinem Cabrio auch auf der Autobahn fahren. Aber: Je höher das Tempo, desto lauter wird’s. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auf Dauer auch nicht gut fürs Ohr. Deshalb: Cruisen statt rasen macht die Cabriofahrt entspannter. Die besten Cabrios sind oft kleinere, wendige Fahrzeuge, die auf kurvenreichen Landstraßen mehr Spaß machen als auf der Autobahn.
  
  

• Parken: Achte darauf, keine Wertgegenstände sichtbar im Fahrzeug zu lassen, wenn du dein Cabrio mit offenem Verdeck abstellst. Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt das Dach auch bei kurzer Parkdauer. Vorsicht: Ledersitze können bei längerer direkter Sonneneinstrahlung sehr heiß werden. Ein Tuch über den Sitzen kann helfen.
  
  

• Routenplanung: Cabrio-Cruisen macht in schöner Kulisse besonders viel Spaß. Spektakuläre Landschaften bieten zum Beispiel die Deutsche Alleenstraße, die durch zehn Bundesländer führt, oder die Deutsche Alpenstraße, die zu einem wunderschönen Roadtrip in Süddeutschland einlädt.
  
  

• Stoßzeiten meiden: Es gibt Schöneres, als mit offenem Verdeck im Stau zu stehen. Deshalb solltest du außerhalb der Stoßzeiten Cabrio fahren. Antizyklisches Fahren empfiehlt sich besonders zu Ferienbeginn in deiner Region.
  
  

• Wetterbericht: Nur weil du Cabrio fahren möchtest, heißt das nicht, dass du ein Abo auf gutes Wetter hast. Besonders im Sommer kann es schnell mal ein örtliches Wärmegewitter geben. Checke deshalb immer den Wetterbericht oder installiere eine Regenradar-App auf deinem Smartphone. Apropos: Android Auto und Apple CarPlay – Die smarteste Art, das Handy im Auto zu nutzen

Für längere Reisen empfiehlt sich außerdem der Blick in unsere Roadtrip-Packliste. 

Richtige Reinigung des Cabrios

Schnell und unkompliziert funktioniert die Autowäsche in einer Waschanlage. Nutze am besten das spezielle Cabrio-Programm, bei dem die Bürsten weniger stark auf das Verdeck drücken. Auf lange Frist schonender als der regelmäßige Besuch in der Waschanlage ist aber die Handwäsche: Meist reicht es schon, das Verdeck trocken abzubürsten (bei Stoffverdeck entlang der Struktur) oder bei leichter Verschmutzung mit kaltem Wasser zu reinigen. Für starke Verschmutzungen gibt es besondere Reiniger für Kunststoff- und Textilverdecke. 

Wichtig: Haushaltsreiniger sind für die Cabriowäsche nicht empfehlenswert. 

Idealerweise machst du nach jeder Cabriofahrt eine kurze Kontrolle und entfernst Schmutz sofort mit einem nassen Schwamm. Grundsätzlich gilt: Das Verdeck nicht feucht oder stark verschmutzt einfahren und keinen Hochdruckreiniger für die Säuberung des Verdecks nutzen. Auch interessant: Schäden am Auto vermeiden – Hilfreiche Tipps & Tricks im Video

Cabrio überwintern: So geht’s

Wenn du das Cabrio nur während der Sommermonate nutzt, brauchst du für die kalte Jahreszeit ein Winterlager. Ideal ist ein klimatisierter Ort mit einigermaßen konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wichtig: Ein Cabrio wird immer mit geschlossenem Verdeck und frisch gesäubert eingelagert – eine Außenwäsche reicht da nicht, auch der Innenraum sollte gereinigt werden. Denn Schmutz ist ein idealer Nährboden für Schimmel und schlechte Gerüche. Zur Durchlüftung des Fahrzeugs kannst du dein Cabrio mit einem Spalt breit geöffneten Fenster im Winterlager abstellen. 

Wenn du Inspektionen vor dem Winterschlaf erledigst, bist du in der neuen Saison ohne große Autowartung schneller startklar. Vor Saisonende ist es außerdem empfehlenswert, Schäden durch einen Steinschlag auszubessern und den Lack von Baumharz oder Vogelkot zu befreien. So kannst du Rost verhindern – außerdem frisst sich zum Beispiel Vogelkot nicht bis aufs Blech durch. Der Vorteil einer gründlichen Reinigung: Der Check lässt dein Auto nicht nur frisch aussehen, sondern verhindert auch unnötigen Wertverlust. 

Ratsam ist am Ende der Saison in jedem Fall ein Ölwechsel, da sich im Lauf der Zeit Säuren bilden, die zum Beispiel Dichtungen angreifen können. Frischer Schmierstoff ist frei von Säuren. Ein Ölwechsel verhindert also Reparatur- und Wartungskosten zu Beginn der neuen Saison. Damit die Reifen deines Fahrzeugs auch in der nächsten Saison im wahrsten Sinne des Wortes rund laufen, kannst du dein Cabrio während des Winterschlafs aufbocken – oder zumindest den Luftdruck der Reifen etwas erhöhen. 

Nicht vergessen: Mit Saisonkennzeichen muss dein Cabrio unbedingt vor Ablauf der Saison im Winterlager sein, da du es außerhalb der registrierten Monate nicht auf öffentlichen Straßen bewegen und abstellen darfst.

Vom steifen Hals bis zur leeren Batterie: Für jede (noch so kleine) Herausforderung rund ums Cabrio gibt es eine Reihe nützlicher Accessoires, die schnelle Abhilfe versprechen.

• Ein Windschott lässt den Fahrtwind beim Cabriofahren über die Köpfe der Insassen hinweg strömen.
  
  

• Nackenheizungen mit warmer Luft aus speziellen Düsen verhindern einen steifen Hals.
  
  

• Ein Erhaltungsladegerät sorgt dafür, dass die Batterie deines Cabrios während der Winterpause immer wieder nachgeladen wird.
  
  

• Eine Abdeckung über die gesamte Länge des Autos – eine sogenannte Faltgarage – schützt dein Cabrio vor Schmutz und Tatzenabdrücken, wenn du mangels Garage längere Zeit draußen parkst.