Der Osten Deutschlands lockt mit unterschiedlichen und vielfältigen Ausflugszielen. Dabei kann man nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch geschichtsträchtige Orte entdecken
Wie man es nicht anders erwartet hätte, beginnt unser Städtetrip in Deutschlands Hauptstadt Berlin. Kaum eine andere Stadt erzählt die Geschichte unseres Landes so eindrucksvoll und vereint die Kulturen zahlreicher Nationalitäten derart harmonisch. Es lohnt sich, einen Tag für die unterschiedlichsten Galerien auf der Museumsinsel einzuplanen oder sich kulinarisch in der “Markthalle 9” in Kreuzberg verwöhnen zu lassen.
Der nächste Zwischenstopp auf der Reise ist Potsdam. Das Schloss Sanssouci ist von Schloss Versaille inspiriert und auf jeden Fall einen Besuch wert. Und wer an der jüngeren Geschichte Deutschlands interessiert ist, sollte der berühmten Glienicker Brücke einen Besuch abstatten. Die Brücke aus dem Jahr 1907 stellte eine wichtige Verbindung zwischen dem ehemaligen Osten- und Westen Deutschlands in der DDR da. Während des kalten Krieges fanden hier mehrfach Austausche von Gefangenen oder Agenten statt. Diese Geschichte kann man sich im Film “Bridge of Spies” ansehen, der sogar teilweise auf der echten Glienicker Brücke gedreht wurde.
Das dritte Ziel des Städtetrips ist Leipzig. Zuerst empfiehlt sich ein Besuch der Nikolaikirche, der ältesten Kirche der Stadt. Allerdings hat auch sie eine geschichtliche Bedeutung für den Osten Deutschlands: die Montagsdemos, die als Ursprung der friedlichen Revolution der DDR gesehen werden, hatten hier in den Montagsgebeten ihren Ursprung. Auch das Völkerschlachtdenkmal lohnt sich für einen Besuch.
Der Roadtrip endet in Dresden. Wenn man heute durch Dresdens Straßen läuft, kann man sich kaum vorstellen, dass die Innenstadt im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört war. Wer ein wenig Zeit mitbringt, sollte sich die Semperoper ansehen oder die zahlreichen Galerien und Museen erkunden.
Da es auf den 320 Kilometern der Strecke viel zu entdecken gibt, sollte man für jede Stadt mindestens einen Tag mit Übernachtung pro Stadt einplanen.
Für schöne Strände muss man im Sommerurlaub nicht immer direkt ins Flugzeug steigen. Auch die deutschen Seebäder der Ostsee haben einiges zu bieten und sind auch noch bequem per Auto erreichbar. Der Roadtrip beginnt am Hafen in Wismar. Wer Lust auf ein frisches Fischbrötchen hat, wird hier fündig. Natürlich kann man auch eine Hafenrundfahrt machen oder sich durch die historische Altstadt treiben lassen, die seit 2002 als UNESCO-Welterbe gelistet ist.
Folgt man der Route weiter,gelangt man nach Rostock. Besonders lohnenswert ist das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum, welches sich im ehemaligen Frachtschiff “DRESDEN” befindet und ca. 12000 Ausstellungsstücke umfasst. Wer architektonisch interessiert ist, kann einem der ältesten Bauwerke Rostocks einen Besuch abstatten: dem Hausbaumhaus. Es ist ein altes Kaufmannshaus, das bereits im 15. Jahrhundert errichtet wurde. Der Name des Hauses beschreibt seine beeindruckende Bauweise: das Gebäude ist um eine alte Eiche gebaut, welche als tragende Säule der Holzbalkendecke dient. Sollte das Wetter mitspielen, kann man selbstverständlich auch einen Strandtag einplanen, denn der Strand liegt nur etwa zwölf Kilometer vom Zentrum Rostocks entfernt.
Unser Roadtrip endet schließlich in Stralsund, einer Hansestadt und der ältesten Stadt Pommerns aus dem Jahr 1234. Ähnlich wie in Wismar, lassen sich auch hier weitere Bauwerke der Backsteingotik besichtigen. Auch Stralsund zählt mit seiner historischen Innenstadt zur Liste der UNESCO Welterbe und besticht ganz besonders mit seinem wunderschönen Rathaus. Wer möchte, kann in Stralsund als Stärkung den originalen Bismarckhering probieren.
Wer dem Trubel der Stadt entfliehen und entspannen möchte, ist auf einem Roadtrip durch die Natur perfekt aufgehoben. Das erste Ziel ist der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft an der Ostsee. Mit fast 800 Quadratkilometern Fläche ist er der größte Nationalpark in Deutschland. Hier kann man wandern, Rad fahren, reiten oder auch surfen und angeln.
Der zweite Zwischenstopp ist anschließend die Mecklenburgische Seenplatte, wo man für einige Nächte ein kleines Ferienhaus oder sogar ein Hausboot mieten kann. Auch hier kann man zum Wandern aufbrechen oder eine Fahrradtour machen. Wer noch ein wenig Kultur erleben möchte, kann beispielsweise das Güstrower Schloss besuchen.
Das Ende der Route liegt im Spreewald. Vor Ort erkundet man die Natur des Biosphärenreservats auf einem der zahlreichen Natur- und Erlebnispfade und kann unterschiedlichste Tierarten, wie zum Beispiel den Weißstorch, bestaunen.
Optimalerweise sollte man für die Strecke von 420 Kilometern inklusive der flächigen Naturparks einige Tage einplanen, um alles entdecken zu können.