Zeichensprache für Autokenner – die Zahlen und Kürzel auf einem handelsüblichen Autoreifen sind für Laien kaum verständlich. Wir machen Schluss mit dem Wirrwarr, erklären den Code auf dem Reifen und zeigen, wofür er eigentlich gedacht ist
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12.01.2022
Wer schon einmal einen Autoreifen aus der Nähe gesehen hat, wird sie kennen: Die sogenannte Reifenkennnummer. Sie befindet sich im Regelfall an der äußeren Seitenwand und ist auf den Reifengummi gedruckt oder geprägt. Doch was besagt sie eigentlich und wozu ist sie dort? Einfach gesagt ist die Reifenkennummer so etwas wie die Modellnummer des Reifens. Sie gibt Aufschluss darüber, auf welche Felgengröße der Reifen passt. Aber nicht nur das.
Da die Reifenkennnummer normiert ist, ist sie mit etwas Übung leicht zu entschlüsseln. Sehen wir uns dazu zunächst eine Beispielhafte Reifenkennnummer an: 255/55 R 16 101 V
Neben Reifenbreite und -größe ist in der obigen Nummer auch die Bauart und der benötigte Felgendurchmesser vermerkt, außerdem gibt sie Aufschluss über die Tragfähigkeit des Reifens, die zulässige Höchstgeschwindigkeit und, sofern erforderlich, die vorgeschriebene Laufrichtung oder eine Besonderheit des Reifentyps. Im Detail lässt sich die Reifenkennnummer aus unserem Beispiel so lesen:
Zeichen | Bedeutung |
---|---|
255 | Reifenbreite in Millimetern |
55 | Reifenhöhe im Verhältnis zur Breite in Prozent |
R | Bauweise, hier R für radial |
16 | Felgendurchmesser in Zoll |
101 | Tragfähigkeit oder Lastindex gemäß Tragfähigkeitstabelle, hier 830 Kilogramm |
V | Geschwindigkeitsindex gemäß Tabelle, hier 240 Stundenkilometer |
Handelt es sich um Ganzjahres- oder Winterreifen, befindet sich an der Seitenwand des Reifens zusätzlich das Zeichen M+S sowie das Symbol eines Berges mit einer Schneeflocke darin. Bei Reifen mit asymmetrischen Profilen ist oft eine Laufrichtung vorgegeben. Sie wird mit Rotation, dem englischen Wort für Drehung, sowie einem Pfeil angezeigt, in die sich das Rad am Fahrzeug drehen muss.
Neben einigen Eigenheiten des Reifens gibt die Reifenkennnummer also vor allem Aufschluss darüber, an welche Felge und für welches Fahrzeugmodell der jeweilige Reifen montiert werden darf, um auf unseren Straßen erlaubt zu sein. Allen Hobbymechanikern sei dennoch davon abgeraten, mit der Kombination von Reifen und Felgen eigenständig herumzuexperimentieren, denn die Wahl des passenden Reifens ist besonders wichtig für die Verkehrssicherheit eines Autos. Im Zweifel gilt also: Lieber den Mechaniker des Vertrauens befragen!