Es ist wieder einmal Zeit für den Reifenwechsel, Du willst Dir diesmal aber den Umweg über die Werkstatt sparen? Kein Problem! Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung wechselst Du die Reifen Deines Autos ganz einfach selbst. Und ein paar nützliche Tipps haben wir auch noch auf Lager
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08.04.2022
Bei einer Reifenpanne gibt es einige Dinge zu beachten, bevor die unten aufgeführten Schritte durchgeführt werden können. Hier gilt Sicherheit als das höchste Gebot. Wichtig ist demnach: Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen.
Willst Du den Reifenwechsel selbst durchführen, benötigst Du folgende Werkzeuge:
Stabiler Wagenheber
Unterstellbock
Radkreuz
Drehmomentschlüssel
Schlüssel, um das Felgenschloss zu lösen (falls notwendig)
Klingt logisch, wird aber oft vergessen: Wichtig ist, dass das Auto beim Reifenwechsel zu keinem Zeitpunkt wegrollt. Deswegen zu Beginn unbedingt die Handbremse ziehen und den ersten Gang einlegen. Bei Autos mit Automatikgetriebe den Wählhebel auf “P” stellen.
Radschrauben mithilfe des Radschlosses und Radkreuzes lösen. Diesen Vorgang wiederholen, bis alle außer eine einzige Radschraube gelöst sind. Die letzte wird erst dann aufgeschraubt, sobald das Fahrzeug angehoben ist. Am besten lässt Du dafür die unterste Schraube unberührt.
Bevor Du nun zum Wagenheber greifst, solltest Du sicherstellen, dass sich das Fahrzeug auf einem geraden und festen Untergrund befindet. Auch der Ansatzpunkt am Unterboden muss präzise gewählt werden. Hier empfiehlt sich ein Blick in die Betriebsanleitung, weil der Punkt von Fahrzeug zu Fahrzeug variiert. Danach kannst Du bedenkenlos hochkurbeln.
Sobald sich das Rad vom Boden gelöst hat, geht es ans Lösen der Radschrauben. Unser Tipp: Sichere das Rad mit dem Fuß, bevor Du die letzte Schraube löst, um zu vermeiden, dass es wegrollt. Danach kannst Du von Sommer- auf Winterreifen wechseln – oder umgekehrt.
Achte beim Aufziehen der neuen Räder darauf, dass die Schraubenlöcher an Rad und Wagen genau übereinander liegen. Sobald die richtige Position gefunden ist, sollte das Rad erneut mit dem Fuß gesichert werden.
Rutscht der Reifen auch sicher nicht mehr davon, kannst Du das Rad anschrauben. Wir empfehlen, mit der ersten Schraube erneut unten anzufangen. Drehe sie handfest fest, damit der Reifen schon einmal grob gesichert ist.
Schraube anschließend die Radschrauben nacheinander und über Kreuz handfest fest, damit der Reifen gerade anliegt. Das Fahrzeug kann nun wieder heruntergelassen werden, sodass der Reifen gerade am Boden aufsteht. Erst dann werden alle Schrauben festgezogen.
Die Radmuttern können nun erneut über Kreuz mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden. Achtung: Für Noträder sind oft spezielle Anzugsdrehmomente vorgeschrieben, die Du im Vorfeld im Bordbuch nachschlagen solltest.
Die Höhe des Drehmoments wird in Newtonmeter gemessen. In der Regel liegt der Wert zwischen 80 und 160 Newtonmeter. Bei Vans und Kleintransportern sind aber durchaus auch Werte bis zu 200 Newtonmeter üblich. Den richtigen Drehmoment für Dein Fahrzeug findest Du in Deinem Fahrzeughandbuch. Ansonsten kannst Du einen Richtwert aus der folgenden Tabelle entnehmen.
Fahrzeugtyp | Anzugsdrehmoment |
Kleinwagen | ~ 90 - 110 Newtonmeter |
Limousine/ Kombi | ~ 110 - 150 Newtonmeter |
SUV | ~ 110 - 140 Newtonmeter |
Van | ~ 160 - 200 Newtonmeter |
Zu guter Letzt sollte der Reifendruck bei einer Tankstelle kontrolliert und – falls vorhanden – das Reifendruckkontrollsystem zurückgesetzt werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, nach etwa 50 Kilometern die Verschraubung nochmals zu überprüfen und Schrauben gegebenenfalls nachzuziehen. Sicher ist sicher!