Vor dem Leasing steht eine erfolgreiche Bonitätsprüfung. Der Leasinggeber will schließlich wissen, wer da vor ihm sitzt und sicher gehen, dass du dir die monatlichen Raten auch leisten kannst. Wir verraten dir, was bei der Bonitätsprüfung beim Leasing eigentlich geprüft wird, geben Tipps, wie du diese Hürde einfacher meisterst und erklären, warum die Bonitätsprüfung auch für dich als Leasingnehmer:in eine gute Sache ist.
6 min
23.05.2023
Du darfst kein Auto leasen? Grund ist oftmals die Bonitätsprüfung. Fällt die nämlich negativ aus, werden sich die meisten Anbieter davor hüten, einen Leasingvertrag mit dir abzuschließen. Aber warum ist das so? Und überhaupt: Was wird da eigentlich geprüft – und wie?
Während der Bonitätsprüfung wird die sogenannte Kreditrückzahlungsfähigkeit überprüft. Das bedeutet konkret, dass die Vertragspartei, mit der du einen Vertrag – wie beispielsweise einen Leasingvertrag – abschließen möchtest, überprüft, ob du in der Vergangenheit zuverlässig deine Kredite zurückgezahlt hast. Der Leasinggeber möchte vor Vertragsabschluss also wissen, wie es bisher um deine Zahlungsfähigkeit und -willigkeit bestellt war. Bevor dein Vertragspartner das nicht weiß, wird er vermutlich keinen Leasingvertrag mit dir abschließen.
Welche Kriterien bei der Bonitätsprüfung betrachtet werden, hängt von deinem Vertragspartner und/oder der beauftragten Auskunftei ab – also dem Unternehmen, das wirtschaftsrelevante Daten über Privatpersonen und Unternehmen sammelt und auf Anfrage weitergibt. Auf Grundlage bestimmter Daten ermitteln Auskunfteien einen sogenannten Score. Dieser sagt aus, wie wahrscheinlich es ist, dass die betreffende Person in Zukunft ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommt, also ihre offenen Rechnungen begleicht. In Deutschland ist die Schufa die bekannteste Auskunftei. Umgangssprachlich spricht man daher auch von einer Schufa-Auskunft, wenn man eine Bonitätsprüfung meint. Jedoch gibt es neben der Schufa noch weitere Auskunfteien, die du kennen solltest, falls ein Vertragspartner sie einmal ins Spiel bringt:
Crif
Creditreform
Boniversum
Arvato Infoscore
Die Schufa lässt verschiedene Daten in die Berechnung des Scores einfließen. In der Mehrzahl der Fälle kannst du dich auf folgende Daumenregel verlassen: Wenn du in der Vergangenheit nicht allzu viele Kredite abgeschlossen oder Bürgschaften gebraucht hast und deine Rechnungen und Kreditraten immer pünktlich bezahlt hast, dürfte dein Schufa Score eher positiv als negativ sein.
Banken und einige Leasinggeber überprüfen im Rahmen der Bonitätsprüfung unter anderem auch folgende Angaben:
Dein Alter
Deinen Familienstand
Deinen Beruf
Ob du sonstige Vermögenswerte besitzt
Wo du wohnst
Wie oft du bisher umgezogen bist
Wie viel du verdienst
Wie viel Geld du monatlich für deine laufenden Kosten aufbringen musst
Die Bonitätsprüfung ist letztlich dazu da, eine Aussage darüber zu treffen, wie dein bisheriges Zahlungsverhalten war. Auf dieser Grundlage kann dein potenzieller Vertragspartner entscheiden, ob er einen Vertrag mit dir schließen möchte. Apropos Vertrag: Ist dein Kfz-Kaufvertrag wasserdicht? Tipps für private Autoverkäufer
Wenn du einen Kredit beantragst und die Bank bei deiner Bonitätsprüfung zu einem negativen Score oder Testergebnis kommt, wirst du entweder erst gar keinen Kredit angeboten bekommen oder deutlich schlechtere Konditionen erhalten. Die Bank wird dir bei einer schlechten Bonität vermutlich nur einen Kredit mit relativ hohen Zinsen anbieten. Da sie aufgrund deiner schlechten Bonität ein höheres Risiko eingeht, möchte sie sich mit höheren Zinsen zumindest teilweise gegen einen Kreditausfall versichern.
Für dein Leasing bedeutet ein negativer Schufa Score, dass du vermutlich fürs Erste keinen Leasingvertrag abschließen können wirst. Zumindest nicht bei seriösen Anbietern. Auch interessant: Kannst auch du ein Auto leasen? Voraussetzungen, die du erfüllen musst
Auf Grundlage der oben genannten Faktoren entscheidet dein Vertragspartner, ob er dir einen Leasingvertrag anbieten kann. Hast du eine negative Bonität, musst du damit rechnen, dass der Leasingvertrag nicht zustande kommt.
Wichtig: Der Umkehrschluss gilt nicht. Heißt: Auch bei einer positiven Bonitätsprüfung kann dein Vertragspartner den Vertragsabschluss ablehnen.
Die Schufa beurteilt deine Bonität auf einer Skala von 0 bis 100. Wenn du einen Wert zwischen 97,5 und 100 erreichst, ist das optimal und du hast gute Leasing-Voraussetzungen. Dann giltst du als sehr kreditwürdig und kannst vermutlich davon ausgehen, dass dir der Leasinggeber einen Vertrag anbietet – sofern nicht andere Gründe dagegen sprechen.
Bei einer negativen Bonitätsprüfung wirst du dir vielleicht wünschen, dein Vertragspartner hätte erst gar nicht deine Kreditwürdigkeit überprüft. Das ist zwar nachvollziehbar, aber zu kurz gedacht. Denn ein Leasing ohne Bonitätsprüfung kann auch für dich gefährlich werden. Die Vorteile einer Bonitätsprüfung vor dem Leasing:
Viele Zahlungsrückstände führen zu einem noch schlechteren Score: Schließt du dagegen ohne Bonitätsprüfung einen Leasingvertrag ab, den du nicht stemmen kannst, führt das über kurz oder lang zu einem weiteren negativen Schufa-Eintrag. Denn nicht bezahlte Leasingraten wird dein Vertragspartner irgendwann an die Schufa melden. Heißt für dich: Der nächste Kredit, das nächste Leasing oder der nächste Handyvertrag wird deutlich schwieriger zu bekommen sein.
Du möchtest schon vor dem Gespräch mit deinem Leasinggeber einen Eindruck davon bekommen, wie dein Schufa-Score aussieht? Du kannst deine Schufa-Auskunft im Vorfeld auch selbst beantragen.
Mit diesem Trick ist die Schufa-Auskunft sogar kostenlos: Wende dich an die Schufa und verlange dort eine kostenfreie Datenkopie nach Artikel 15 DSGVO. Einmal pro Jahr ist die Schufa verpflichtet, dir eine solche Auskunft kostenfrei auszustellen. Aber Achtung: Diese Kopie ist nur für deine Unterlagen bestimmt. Du kannst sie also nicht verwenden, um damit zu deinem Leasinggeber zu gehen und deinen Schufa-Score zu belegen. Auch interessant: Lohnt sich Leasing? So kannst du deine Leasingrate ganz einfach selbst berechnen
Welche Kriterien die Schufa konkret nutzt, um den Score zu ermitteln, ist leider nicht ganz klar. Die Auskunftei veröffentlicht die verschiedenen Faktoren nämlich nicht komplett, weil sie befürchtet, dass einige Personen dieses Wissen ausnutzen könnten.
Die Auskunftei gibt jedoch an, diese Daten für ihre Bonitätsprüfung zu nutzen:
Raten oder Rechnungen, die nicht bezahlt wurden
Girokonten mit ausstehenden Beträgen
Dispokredite, die nicht beglichen wurden
Forderungen dritter Personen gegen die Person, die überprüft wird
Abgelegte eidesstattliche Versicherungen
Bekannte Insolvenzen
Experten gehen außerdem davon aus, dass die Schufa folgende Kriterien berücksichtigt:
Du hast schon relativ viele Kreditanfragen gestellt
Du hast häufig kleinere Kredite für Konsumgüter zum Beispiel bei Versandhäusern oder im Einzelhandel abgeschlossen
Du bist schon häufig umgezogen
Ohne Bonitätsprüfung wirst du auch bei FINN kein neues Auto bekommen. Doch wie wir gesehen haben, ist eine Bonitätsprüfung auch für dich sinnvoll und keinesfalls nur dazu da, den Vertragspartner zu schützen. Das FINN Auto Abo hat jedoch einen entscheidenden Vorteil: Sofern dir eine positive Bonität bescheinigt wird, kommst du westlich schneller an dein neues Auto!
Und das ist noch nicht alles. Im Vergleich zum Leasing und sogar zum Full-Service-Leasing musst du dir keine Gedanken darüber machen, welchen Service du brauchst und wie umfangreich der Vertrag gestaltet sein soll. Ob Inspektion, TÜV, Steuer oder Versicherung – FINN übernimmt das für dich. Du musst lediglich die vereinbarte Rate zahlen und dafür sorgen, dass das (E-)Auto vollgetankt oder geladen ist.
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