Endlich, nach stundenlanger Online-Recherche, gibt es Licht am Ende des Tunnels. Alle offenen Tabs können geschlossen werden, denn du hast es gefunden – das beste Angebot für dein neues Auto. Aber Vorsicht, denn oftmals hat das vermeintlich gute Angebot einen Haken. Das Problem: Autohändler kennen viele Tricks, um Käufer:innen von einem überhasteten Kauf zu überzeugen oder am Ende doch mehr abzukassieren. Zu viel zahlen beim Autokauf? So nicht!
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18.07.2023
Der deutsche Gebrauchtwagenmarkt ist riesig und bietet manchmal Angebote, die fast zu schön sind, um wahr zu sein. Tatsächlich entpuppen sich diese beim Termin vor Ort oft als Scheinangebote mit versteckten Kosten. Autohändler haben so ihre Tricks und leider ist das günstigste Angebot oft nur ein Köder. Doch keine Sorge: Von Techniken für die Preisverhandlung über psychologische Tricks bis hin zu manipulativen Verkaufsgesprächen und Täuschungsversuchen – wir fassen sämtliche Autohändler-Tricks für dich zusammen. Auch interessant: Vorsicht beim Autoverkauf – Auf diese neuen Betrugsmaschen fallen viele rein
Lass dich nicht unter Druck setzen und triff deine Entscheidung in aller Ruhe. Der hochgepriesene Schnäppchenpreis hat keine zeitlichen Fristen, auch wenn der Autohändler dich vom Gegenteil überzeugen will.
Aus dem Ausland importierte Unfallfahrzeuge werden in Europa oft so kostengünstig wie möglich repariert. Allerdings geschieht dies oft nicht fachgerecht. Zwar kaufst du ein Auto zum Schnäppchenpreis, musst aber für Folge-Reparaturen tief in die Tasche greifen. Versteckte Mängel verschweigen Privatverkäufer oft, was sich auch die Autoverkäufer zunutze machen. Apropos: Auto privat verkaufen – So erlebst du keine bösen Überraschungen
Online stößt du auf ein Inserat eines Autohändlers. Der Trick: Im Nachhinein steht der Wagen gar nicht bei ihm, da er – laut eigener Aussage – lediglich als Vermittler im privaten Kundenauftrag auftritt. Dem ist aber natürlich nicht so, vielmehr versucht der Autohändler so, den Eigenhandel zu tarnen, um die gesetzliche Sachmängelhaftung zu umgehen.
Obwohl die Klausel „Gekauft wie gesehen“ seit 2022 nicht mehr gilt und rechtlich ungültig ist, schreiben manche Autohändler diese noch in den Kaufvertrag. Du solltest den Vertrag also besser aufmerksam lesen und überprüfen.
In Zeiten des Online-Handels gilt: Keine handfeste Ware? Kein Geld! Sei misstrauisch, wenn dich jemand auffordert, ein Auto online per Vorkasse/Sofortkauf zu bezahlen. Die Gefahr: Nicht selten bricht der angebliche Autohändler nach dem Ankauf den Kontakt mit dir ab und du stehst mit leeren Händen da.
In Deutschland wird laut Polizei nahezu jedes dritte Gebrauchtfahrzeug mit einem falschen Tachostand verkauft. Tatsächlich lässt sich der Kilometerstand mithilfe einfacher technischer Mittel beeinflussen, um den Restwert des Autos in die Höhe zu treiben. Ein Kavaliersdelikt ist das keineswegs: Eine Tachomanipulation kann strafrechtlich verfolgt werden.
Mit diesem Autohändler-Trick versucht der unseriöse Händler oder Privatanbieter, ein gestohlenes oder unterschlagenes Fahrzeug mit gefälschten Papieren zu verkaufen. Warnzeichen sind ungewöhnliche Kaufbedingungen. So fordert der Händler zum Beispiel die Übergabe an einem ungewöhnlichen Ort, wie etwa an einer Autobahntankstelle, akzeptiert nur Bargeld oder kommuniziert ausschließlich online mit dir. Dann heißt es: Finger weg!
Auch wenn es keine gesetzliche Verpflichtung gibt, eine Probefahrt anzubieten, solltest du ein Auto nicht kaufen, ohne es gefahren zu haben. Verweigert der Autohändler dir eine Probefahrt, sollte dir das zu denken geben.
Dir wird ein hochklassiges Auto aus dem Ausland zu einem unschlagbaren Preis angeboten – inklusive Transport? So seriös die Webseite auch aussieht: Häufig verbirgt sich ein weiterer Autohändler-Trick dahinter. Damit dir nämlich dein Traumwagen geliefert wird, sollst du dem angeblichen Transportunternehmen erst einmal Teile des Kaufpreises oder sogar die ganze Summe vorstrecken. Nach der Überweisung bricht jedoch der Kontakt ab. Sicherer geht’s so: Auto online kaufen und liefern lassen
Beim Kauf eines Autos geht es um eine Menge Geld, weshalb Betrugsfälle leider keine Seltenheit sind. Behalte die folgenden Punkte im Hinterkopf, denn die Tricks der Autohändler und mancher Privatverkäufer sind ebenso vielseitig wie einfallsreich.
Bevor du dich auf die Suche nach einem neuen Fahrzeug machst, ist es wichtig, den Preis festzulegen, den du ausgeben möchtest. Ebenso wichtig ist es, festzulegen, welche Anforderungen das Fahrzeug erfüllen soll. Ohne gewisse Vorstellungen oder ein festes Budget kannst du schnell zu viel für ein Auto ausgeben, das deinen Anforderungen überhaupt nicht entspricht. Auch interessant: Neu- oder Gebrauchtwagen kaufen? Die Vor- und Nachteile
Hast du das passende Fahrzeug gefunden, bist dir aber nicht sicher, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt? Schwer verständliche Formulierungen, Rechtschreibfehler oder eine Adresse im Ausland sind Warnzeichen. Damit du eine mögliche Abzocke vermeidest und nicht auf einen Autohändler-Trick reinfällst, solltest du dich außerdem im Internet über die Erfahrungen und Bewertungen des Händlers informieren.
Vergleiche so viele Finanzierungsmöglichkeiten und Kreditangebote wie möglich, bevor du dir einen Neu- oder Gebrauchtwagen kaufst. Bei der Finanzierung hast du die Wahl zwischen einem klassischen Autokredit über die Bank, du kannst ihn aber auch über den Autohändler im Autohaus beantragen. Hier wird dir meistens ein Ballonkredit angeboten, während Kreditinstitute auch Ratenkredite bereitstellen. Du willst alle deine Optionen kennen? Lies hierzu: So findest du die richtige Autofinanzierung
Berechne ebenfalls mit ein, dass du bei einem Autohändler zwar einen zinsgünstigen Kredit bekommst, oft aber eine Anzahlung beziehungsweise eine Abschlusszahlung leisten musst. Bei einem zu guten Angebot ist Vorsicht geboten. Solche „Schnäppchen“ entpuppen sich oftmals als Trick mit versteckten Kosten. Wichtig: Du solltest unter keinen Umständen eine Anzahlung leisten und dich vor Überweisungen auf vermeintlich sichere Treuhandkonten hüten. Beim Autokauf ist das Geld erst dann zu übergeben, wenn du auch das Fahrzeug und die Zulassungspapiere erhältst. Apropos: Checkliste für die Kfz-Zulassung – So meldest du dein Auto richtig an
Auch wenn der Autohändler versucht, Druck auszuüben: Bei einem Autokauf solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, um Entscheidungen zu treffen, die du später nicht bereust.
Bei der Besichtigung des Fahrzeugs gilt:
Untersuche das Fahrzeug vollständig auf Mängel und achte auf eventuelle Unfallschäden. Erkennen kannst du sie meist daran, dass der Lack an manchen Stellen anders aussieht – entweder glänzt er mehr oder erscheint im Licht matter. Ein Trick gegen schamlose Autohändler: Mithilfe eines weichen Magneten lässt sich gut überprüfen, welche Bereiche aufgrund eines Unfalls nachlackiert wurden und welche nicht. Allerdings schafft nur eine Messung der Lackdichte wirklich Klarheit.
Bei Fahrzeugen mit einer frischen Motorwäsche ist ebenfalls Vorsicht geboten. Überprüfe, ob alle Schrauben fest sitzen oder beschädigt sind. Andernfalls können größere Reparaturen die Folge sein.
Hat ein betagter Gebrauchtwagen sehr wenige Kilometer auf der Uhr, solltest du das hinterfragen. Am besten wendest du dich an den/die Vorbesitzer:in, um zu erfahren, mit welchem Tachostand er/sie das Fahrzeug gekauft hat und wie hoch die Laufleistung der letzten Jahre war.
Eine ausführliche Probefahrt gehört ebenfalls zum Standard-Prozedere beim Autokauf. Nicht nur das Fahrverhalten des Wagens ist entscheidend, sondern auch, ob im Inneren alles stimmt. Tipp: Teste alles, was elektrisch betrieben wird und schalte während der Probefahrt am besten das Radio aus.
Gegen die Verkäufer- und Autohändler-Tricks kommst du allein nicht an? Falls du dir unsicher bist, lohnt es sich, einen unabhängigen Sachverständigen zu konsultieren. Auch ein Gebrauchtwagencheck beim TÜV oder der DEKRA kann im Rahmen einer Probefahrt durchgeführt werden. Sollte der Autohändler dieser Aufforderung nicht zustimmen, weißt du sofort, dass er etwas zu verbergen hat.
Um einen besseren Preis zu erzielen, hilft es, die Schwachstellen eines Wagens zu kennen – egal, ob du einen Neu- oder Gebrauchtwagen kaufst. Besonders bei einem gebrauchten Fahrzeug sind schnell mal Kleinigkeiten übersehen. Vor allem bei Lenkrädern, Sitzen und sonstigen Fahrzeugoberflächen solltest du auf Abnutzungserscheinungen wie Kratzer oder Roststellen achten. Auch defekte Scheinwerfer oder zu viel Spiel bei der Lenkung sind gute Argumente für einen Preisnachlass.
Gut zu wissen: Autohändler haben oft mehr preislichen Spielraum, als sie zugeben möchten. Bis zu 20 Prozess Nachlass sind durchaus drin – zumindest bei einem Gebrauchten. Beim Kauf eines Neuwagens fällt der Rabatt nicht so hoch aus. Zahlst du aber beispielsweise bar, gewähren dir viele Autohändler einen Rabatt von bis zu fünf Prozent auf den Listenpreis. Macht der Autohändler klar, dass er am Preis nichts mehr machen kann, bleibt dir die Chance, einen sogenannten immateriellen Rabatt zu verhandeln. Dazu zählen beispielsweise eine kostenlose Inspektion oder Wartung, Achtfach-Bereifung (Winter- und Sommerreifen) sowie eine Garantieverlängerung.
Wer die Autohändler-Tricks kennt, dem fehlt nur noch ein selbstbewusstes Auftreten. Denk daran, dass der Verkäufer etwas von dir will – dein Geld. Das bringt dich in eine gute Verhandlungsposition. Mache deutlich, dass du bestens informiert bist und dich nicht so leicht überreden lässt.
Der Autokauf sollte immer mit einem Kaufvertrag schriftlich festgehalten werden, um sicherzustellen, dass du zusätzlich ausgehandelte Leistungen am Ende auch erhältst. Diese Extraleistungen umfassen beispielsweise einen vollen Tank oder einen zusätzlichen Satz Reifen. Genauso wichtig ist es, den Vertrag auf versteckte Zusatzkosten zu überprüfen.
Will ein Autohändler den Trick mit der „Gekauft wie gesehen“-Klausel spielen, um die gesetzlichen Garantie- und Gewährleistungsbestimmungen zu umgehen, ist das ein absolutes No-Go. In einem Zeitraum von mindestens zwei Jahren nach dem Kauf ist ein Autohändler nämlich gesetzlich verpflichtet, Sachmängel an verkauften Autos zu reparieren. Dabei ist die Gewährleistung nicht mit einer Garantie zu verwechseln. Eine Garantie kann dir der Händler als immateriellen Rabatt freiwillig oder gegen eine Gebühr geben. Auch interessant: Auto ohne TÜV verkaufen – Wie du trotzdem den besten Preis erzielst
Du hast ein Auge auf ein bestimmtes Auto geworfen, möchtest aber erst einmal sehen, wie das (Nachfolge-)Modell zu dir und deinem Alltag passt? Mit dem FINN Auto Abo kannst du Fahrzeuge der neuesten Generation flexibel testen – egal ob sechs oder 12 Monate lang. Dabei musst du dich nicht einmal um lästige bürokratische Dinge kümmern, die der Besitz eines Autos normalerweise mit sich bringt. Versicherung, Kfz-Steuer, Zulassung, Wertverlust, Wartung und Verschleiß? Nicht dein Problem. Die Kosten hierfür sind in deiner fixen monatlichen Rate inklusive. Alles was du tun musst: Einsteigen, losfahren – und dein neues (E-)Auto gelegentlich tanken oder laden.
Dein neues Auto im Abo: In unter fünf Minuten online bestellt – wenig später direkt vor deine Haustür geliefert. Bürokratische Umwege, lange Lieferzeiten oder hohe Gebrauchtwagenpreise? Ohne uns!
„Der Kunde ist König” sollte die oberste Prämisse eines jeden Autohändlers sein – und Verkaufstricks passen definitiv nicht dazu. Ein guter Autohändler zeichnet sich nicht nur durch Höflichkeit, Arbeitsbereitschaft und Eloquenz aus, sondern auch durch diese folgenden Eigenschaften:
eine übersichtliche Webseite und die Verwendung moderner Kommunikationskanäle wie Social Media
gute Fachkenntnis
die Priorisierung von Kundenwünschen
Offenheit und Transparenz bei allen Fahrzeugpapieren
saubere und aufgeräumte Geschäftsräume
Garantie-Angebote
Die Autopreise schwanken das ganze Jahr über. Daher ist der Zeitpunkt, wann ein Auto gekauft wird, besonders ausschlaggebend dafür, wie tief du in die Tasche greifen musst. Bist du nicht zum sofortigen Kauf gezwungen, lässt sich durch das richtige Timing eine Menge Geld sparen. Lies hierzu: Neues Auto kaufen? Das ist der beste Zeitpunkt!
Die kalte Winterzeit lädt nicht unbedingt zu einer Radtour oder Fahrt mit dem Motorrad ein. Autos sind daher im Winter besonders gefragt und deshalb besonders teuer – das weiß auch ein Autohändler. Im Frühling pendeln sich die Kosten ein und bleiben bis zum Sommerende moderat.
Ab Herbst beginnen die Preise dann wieder zu steigen. Das liegt vor allem an den internationalen Automessen. In dieser Zeit hast du jedoch einen Vorteil: Autohändler interessieren sich vor allem für die neuesten Modelle und wollen Platz in ihren Ausstellungsräumen schaffen. Auslaufmodelle gehen so oft günstiger weg.
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