Bequeme Sitze oder eine Lenkradheizung sind das eine, doch es gibt noch mehr Ausstattungsoptionen, die den Komfort im Auto erhöhen. So trägt auch eine meist optional erhältliche Luftfederung wesentlich dazu bei, lange Fahrten mehr genießen zu können. Wie sich dieses Extra auf den Fahrkomfort auswirkt und ob es sich lohnt, eine Luftfederung nachzurüsten, zeigt der Blick auf die Vor- und Nachteile
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03.06.2022
Der grundsätzliche Zweck einer Federung ist es, sämtliche harten Stöße, die während der Fahrt auftreten, in kaum spürbare Erschütterungen umzuwandeln. Im Fahrzeuginneren soll möglichst wenig ankommen, das Auto sanft dahingleiten. Standardmäßig erledigt eine Stahlfederung diesen Job. Auch wenn der Name nicht komfortabel klingt, erfüllt sie mit ihren Teleskopstoßdämpfern doch zuverlässig ihren Zweck. Luftfederungen hingegen sind bei Autos eher selten zu finden. Lediglich in einigen hochpreisigen Oberklasse-Modellen und vor allem in LKW kommt diese meist optional erhältliche Federungs-Variante zum Einsatz. Wer von dem Extra nicht schon beim Kauf überzeugt ist, dem sei gesagt: Luftfederungen lassen sich nachrüsten. Am häufigsten greifen Tuning-Fans auf dieses Bauteil zurück. Apropos: Viele Automarken haben eine eigene Tuning-Sparte. Doch was macht einen Inhouse-Tuner wie Mercedes-AMG oder BMW M so besonders? Hier bekommst Du die Antwort!
Ein Plus an Fahrdynamik und Komfort: Das ist es, was eine Luftfederung verspricht. Verantwortlich dafür ist eine Art aufblasbarer Luftbalg, der die spiralförmige Stahlkonstruktion ersetzt und das Federbein per elektronischer Steuerung über einen Kompressor mit mehr oder weniger Luft versorgt. Dadurch lassen sich Straßenunebenheiten schnell und zielgenau ausgleichen.
Der offensichtlichste Vorteil einer Luftfederung ist der Fahrkomfort – auf Luftkissen gleitet das Auto wie auf Wolken dahin. Ein weiterer praktischer Nutzen: Eine Luftfederung kann Dein Fahrzeug absenken oder anheben. Liegt das Auto flacher auf der Straße, verringert sich der Luftwiderstand, pumpt sich der Wagen dagegen hoch, lassen sich Einkäufe leichter im Kofferraum verstauen. Und auch der Sicherheitsaspekt ist nicht zu unterschätzen: Bei schneller Fahrt kann ein Steuergerät das luftgefederte Fahrwerk härter abstimmen und so für eine stabile Kurvenfahrt sorgen.
Die Kehrseite der Medaille: Die Luftfederung ist anfälliger für Reparaturen. Sollte sie undicht werden, funktioniert gleich das gesamte System nicht mehr. Regelmäßige Kontrollen und Wartungszyklen sind daher unerlässlich. Weiterer Nachteil sind die hohen Kosten, sei es als teures Ausstattungsextra oder kostspieliges Bauteil zum Nachrüsten. Rund 1.000 bis 2.000 Euro solltest Du für den nachträglichen Einbau einplanen.
Zur Serienausstattung eines jeden Autos gehören klassische Stahlfedern, die als Alternative zu Luftfedern oder Luftfahrwerken, wie einem Airride, nach wie vor überzeugen. Bei hoher Zuladung stoßen sie allerdings an ihre Grenzen. Ein guter Kompromiss sind adaptive Systeme, die sich optimal an unterschiedliche Fahrsituationen anpassen. Diese gilt es jedoch klar von der Luftfederung zu unterscheiden. Bei einem adaptiven Fahrwerk lässt sich lediglich die Härte der Dämpfer, abhängig von der Fahrsituation, einstellen. Teilweise funktioniert das auch automatisch. Eine Luftfederung hingegen passt auch die Feder an und muss nicht automatisch in adaptiven Systemen verbaut sein. Ein Luftfahrwerk kombiniert also regelbare Dämpfer mit Luftfedern, während ein adaptives Fahrwerk zumeist auf die Kombination aus Stahlfedern und verstellbaren Dämpfern setzt.