Wer schon einmal ein Fahrsicherheitstraining absolviert hat, kennt das Szenario: Auf nasser Fahrbahn kommt das Auto schnell ins Rutschen, das Heck bricht aus, nur mit Mühe (und Übung!) lässt sich gegensteuern. Grund ist Aquaplaning, auch Wasserglätte genannt. Damit Du Dich in solchen Stationen richtig verhältst, fasst FINN ein paar Tipps und Tricks zusammen
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22.06.2022
Aquaplaning ist verantwortlich für zahlreiche Autounfälle auf den Straßen rund um den Globus. Der Kontrollverlust über das Auto ist dabei eine extrem unangenehme Erfahrung, die sich bei sehr nasser Fahrbahn und tiefen Spurrillen kaum mehr beeinflussen lässt. Da ist Weit- und Vorsicht gefragt. Doch wieso kommt das Auto überhaupt ins Rutschen?
Um zu wissen, was Du gegen den Kontrollverlust durch Wasserglätte tun kannst, hilft es, zu verstehen, wie es zu Aquaplaning kommt. Bei starken Regenfällen kann das Wasser oftmals nicht mehr direkt von der Straße ablaufen. Auf diese Weise entsteht eine Art Wasserfilm auf der Straße. Steht das Wasser so hoch auf der Fahrbahn, dass es durch die Reifen Deines Autos nicht mehr verdrängt werden kann, ist höchste Vorsicht geboten – denn: Durch den resultierenden Auftrieb schwimmst Du regelrecht auf der Straße. In solchen Momenten reagiert Dein Auto gegensätzlich auf Brems- oder Lenkbewegungen und gerät im schlimmsten Fall, wenn auch das ESP nicht mehr helfen kann, sogar ins Schleudern.
Immer schön langsam – eine Devise, die auch bei Aquaplaning gilt. Doch Vorsicht: Es ist ein Trugschluss, dass Aquaplaning nur bei hoher Geschwindigkeit auftritt! Vielmehr gilt es, die Straße im Blick zu halten. Je mehr Wasser auf der Fahrbahn, desto höher die Chance, mit dem Auto ins Rutschen zu geraten. Die Grundsätze der Physik greifen dabei auch bei langsamer Fahrt: Kann das Wasser nicht mehr verdrängt werden, kommt es zu Aquaplaning, egal bei welcher Geschwindigkeit. Fährst Du schnell, ist die Gefahr allerdings wesentlich größer. Dass es auf Autobahnen und Landstraßen häufiger zu Unfällen durch Wasserglätte kommt, ist hauptsächlich auf zu hohe Geschwindigkeiten zurückzuführen. Eine grobe Beschaffenheit und geringe Neigung der Straße fördert das Phänomen Aquaplaning zusätzlich. In Städten kommt es aufgrund besserer Straßen deshalb seltener zu Unfällen. Als besonders gefährliche Stellen gelten stattdessen Unterführungen, Kurven und Spurrillen.
Gewusst wie, lässt sich eine gefährliche Aquaplaning-Situation in den Griff bekommen. Mit dem richtigen Know-how schließt Du bereits im Vorfeld bestimmte Sicherheitsrisiken aus. Folgende Tipps und Tricks solltest Du beachten.
Bei plötzlich auftretendem Aquaplaning sind gute Reifen das A und O. Du solltest deswegen immer die Profiltiefe im Blick haben – mindestens 1,6 Millimeter müssen es immer sein. Merkst Du bei der Kontrolle mit einem Geldstück, dass Deine Reifen zu abgefahren sind, solltest Du diese unbedingt austauschen. Genauso solltest Du den Reifendruck regelmäßig überprüfen. Ist zu wenig Luft im Reifen, steigt das Schleuderrisiko bei Wasserglätte. Besonders breite Reifen erhöhen zudem die Gefahr, bei Aquaplaning ins Rutschen zu geraten.